Verfasst von: admin | 13/04/2013

Das Sonnendeck ist eröffnet!

Unsere Taktik, zunächst nach Osten zu segeln, um den heftigen Winden nördlich von uns ein Schnippchen zu schlagen, bescherte uns heute allerfeinstes Segelwetter unter Hochdruckeinfluß. Das Wasser gluckert fröhlich an der Bordwand längs, die Segel sind prall gefüllt und die Welle, schräg von achtern, hebt unsere Esprit sanft an, schaukelt sie ein wenig hin und her und setzt sie vorsichtig wieder ab. Traumhaft!

Die ganze Crew genießt das Decksleben im Sonnenschein, die Füße werden gelüftet und alle haben eine rote Nasenspitze… Alle bis auf einen, denn unser Skipper verbrachte den Tag lieber gezwungenermaßen kopfüber im Generatorsumpf (nautisch für tiefe Stelle unter dem Generator, in dem sich meistens unschöne Dinge sammeln, zum Beispiel Öl, dass da nicht hingehört). Unser Skipper war, als er dort so kopfüber hing, sehr froh, dass wir inzwischen über echtes Langfahrtensegelwissen verfügen und auch die drei wichtigsten Dinge des Blauwassersegelns in ausreichender Menge an Bord haben: Küchenrolle, Glasreiniger und Babywindeln! Ja genau, ohne diese drei Dinge ist jede Crew zwischen Nord- und Südpol aufgeschmissen.

Und überraschender Weise sind diese Utensilien auch überall zu bekommen. Sogar auf der entlegenen Bahamas-Insel konnten wir zwischen sieben Sorten Babywindeln wählen und haben uns natürlich wie immer für das beste Preis-/Saugkraftverhältnis entschieden. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig: vom Ablösen und Entsorgen an Bord gespülter und getrockneter portugiesischer Galeeren (unangenehme Qualle) über alles rund um die Backschaft bis hin eben zum Bilgesaubermachen.

So nahm dann auch unser Skipper – assistiert von versierten Fachkräften – den Gardenagreifer zur Hand, ummantelte ihn mit einer saugstarken Babywindel und saugte so all die unerfreulichen Dinge aus eben jener Bilge heraus. Für das Feintuning nahm er natürlich Küchenrolle und Glasreininger zur Hand. Nun läuft der Generator wieder, alle sind glücklich und wir bereiten uns auf die für die Nacht wieder zunehmenden Winde vor.

Verfasst von: admin | 11/04/2013

die erste nacht

nachts segeln ist immer wie das erste mal. aufgeregtheit ist dabei, vorfreude und ungewissheit: wie’s wohl werden wird. wie werde ich mich fühlen? was wird zu tun sein? und, wird er mir gewogen sein? sternenhimmel und große romantik oder schauerboen und schlechte sicht, gewitter gar?

gestern nacht, 100 meilen weiter östlich sah der atlantik ganz anders aus. wolkenverhangener himmel, immer wieder schauerboen, dazu die lange schöne dünung mit kräfigem wind, der uns mit wucht und acht bis zehn knoten fleissig gen osten trieb. anspannung und konzentration gaben die stimmung vor, aber unser etmal am morgen war ordentlich. heute gibt es ein ganz anderes programm. keine wuchtige eile sondern nach einem verregneten tag geht es eher romantisch zu, mit mäßigem wind und erstaunlich sanfter see, sternenhimmel und schnuppen, gemütliches geschaukel.

doch auch hierbei erfordert das steuern ein austarieren zwischen dünung und böen. im nachtdress ohne klüver und gerefft luvt unser schiffchen eigenmächtig an und die nächste see sorgt dafür, dass es schön überholt, wenn nicht – ruder-gegenruder heisst das spiel für die steuerleute. aber die sterne helfen uns heute, auf kurs zu bleiben. eine konstante wird uns nun hoffentlich auch in den nächsten nächten begleiten, der raume wind. denn das azorenhoch ist nun wohl entgültig aus seinem winterschlaf erwacht und wird uns hoffentlich auf den noch rund 1700 seemeilen viele schöne nächte bescheren. gute nacht und süße träume!

Verfasst von: admin | 10/04/2013

Segeln kann so schön sein!

Wir sind wieder unterwegs. Dienstag morgen um 10 h UTC haben wir die Maschine angeschmissen, das Wetter war ekelig, grau in grau und machte keine große Lust auf einen Segelausflug. Aber kaum hatten wir unter Segeln den Hafen von Ponta Delgada verlassen, schenkte uns Rasmus schönstes Segelwetter. Die Sonne kam langsam heraus und wir konnten bei achterlichen Winden mit 5 bis 6 Beaufort und moderater Atlantikwelle ein paar Stunden allerfeinstes Segeln genießen: Die Nase Richtung Sonne gestreckt, stellten wir einhellig fest, dass eigentlich alle zu warm angezogen waren – wie schön!

Mit 9 bis 10 Knoten Fahrt lag Sao Miguel schon nach gut drei Stunden achteraus und wir konnten uns ungestört auf dem Atlantik breit machen. Ein Genuß und perfekt für Schiff und Crew, um wieder richtig seegängig zu werden. Natürlich hat dieser Zustand nicht länger als einen Nachmittag angedauert, dann brieste es wieder auf, wir haben eingerefft und 7,5 und 8 Beaufort Wind sind wieder unser ständiger Begleiter, aber mit kleinem Tuch und moderater atlantischer Welle gut zu handeln. Mit nahezu 200 gesegelten Meilen in 24 Stunden liegen wir sehr gut in unserem Plan, Richtung Festland zu kommen – das wir wieder einmal gerne vor dem nächsten Tief erreichen möchten und bis dahin werden wir uns auch in der Bordroutine eingefunden haben.

Verfasst von: admin | 09/04/2013

Auf geht´s!

Liebe Freundinnen und Freunde des gepflegten Langfahrtsegelns, unsere letzte Nachtauf den Azoren bricht an. Nachdem ein sehr geduldiger und kompetenter azoreanischer Mechaniker den ganzen Tag kopfüber in der Maschine hing, scheint jetzt auch die Hauptmaschine (formally knownas Hanna Marie and nochmehr formally as Hans Martin) auslaufklar. Mit einerfrischüberholten und funktionstüchtig eingebauten Einspritzpumpe werden wir uns morgen Vormittag (Anm.d. Admin: also heute) hinaus auf den Atlantik begeben und die Segel setzen. An Bord steigen Vorfreude und Aufregung. Angesichts des aktuellen Wetterberichts werden wir uns zunächst in Richtung portugiesisches Festland begeben und uns dann weiter nach Norden hocharbeiten. Nach einem köstlichen italienischen Abend mit Spaghetti Bolognese springen wir alle schnell in unsere Kojen, um morgen gestärkt und ausgeruht zu starten. Eine gute Nacht wünscht Euch ESPRIT aus Ponta Delgada!

Verfasst von: admin | 07/04/2013

Die Heimat ruft!

Esprit ist gut von Horta über einen Abstecher nach Terceira auf Sao Miguel angekommen und von der neuen Crew übernommen worden. 2000 Meilen liegen vor uns, bis wir in Bremen die Leinen übergeben können.

Bevor es losgeht, gibt es noch einige Dinge zu tun. Verproviantieren natürlich, denn die Vorräte sind gut aufgebraucht nach den letzten langen Törns, noch ein paar technische Dinge auf den Weg bringen (u.a. Streicheleinheiten für unsere Hauptmaschine) und die Crew noch einmal in die tollen Thermalquellen hier auf der Insel setzen – schließlich wird die Duschversorgung in den nächsten Wochen wieder eher bescheiden ausfallen.

Und natürlich die Wetterbeobachtung. Auch wenn der Frühling ja nun metereologisch endlich für die nächsten Tage – zumindest für Deutschland – vorausgesagt ist, verheißt ein Blick auf den Wetterbericht für unser Fahrtgebiet noch keine Frühlingsgefühle. Das eine Tief geht und das nächste kommt. Wir sind aufgeregt und hoffen, dass es Rasmus gut mit uns meint. Der Plan ist aktuell am Montag, spätestens am Dienstag auszulaufen und den letzten Törn des Kurs West-Abenteuers zu beginnen. Wir werden berichten und freuen uns, wenn ihr uns wieder begleitet!

Verfasst von: admin | 05/04/2013

Willkommensfest am 27. April

Plakat-Einladung-Esprit2013-02

Verfasst von: admin | 31/03/2013

Ostern an Bord

Jean Pierres Yacht Repair – every time and everywhere – hat hoffentlich heute das allerletzte Mal seinen Werkzeugkasten bei uns ausgepackt, die Pumpen funktionieren wieder. Gestern hatten wir ein erstes erfolgreiches Sailtraining zwischen Horta und Pico und morgen planen wir als Osterspaziergang die Überfahrt nach Terceira. Michael verwöhnt uns wieder mit Spezialitäten aus der Kombüse – vorgestern konnten die Landratten unter uns erfahren, das Fischstäbchen nichts sind gegen einen fangfrischen Atlantikfisch mit entschleuntigtem, achtsamen Grätennachspüren in der Backentasche. Lisa hatte heute den besten Überblick vom Bootsmannstuhl – Sonne im Hafen von Horta und das Inselinnere von dunklen Wolkenschwaden überzogen.  

Verfasst von: jvonbock | 27/03/2013

Hafentage auf den Azoren

Heute Morgen regnete es Bindfäden, um drei Uhr plötzlich Sonnendurchbruch, nach dem Azoren-Motto: „four seasons in one day“. Wir haben das Walfang-Museum besucht und sind am Lava-Strand von Porto Pim spazieren gegangen. Unser Skipper hält uns mit gutem Essen bei Laune: nach Boeuf Stroganoff und einem leckeren portugiesischen Rotwein, den Jean-Pierre (Jean-Pierres yacht Repair) mitgebracht hat, lassen wir den Abend beim Mondschein an Deck ausklingen. Hanne-Marie (für Neu-Leser: die Hauptmaschine) ist noch etwas verschnupft, aber auf dem Weg der Besserung.

Skipper Michael hat die Doko-AG, die Hanne-Marie-AG, die Touri-AG, die Klo-Putz-AG und die Vorräte-Prüfungs- und Krümel-Beseitigungs-AG gegründet, um die Wartezeit auszufüllen. Gerade schleppt Jean-Pierre noch einen guten Tropfen aus eigener Produktion an. Damit ist die Stimmung für diesen Abend endgültig gerettet.

Wir lassen jetzt das Monster-Tief an uns vorbeiziehen und hoffen darauf, demnächst auszulaufen. Vielleicht noch in Peters Café und dann sehen wir morgen weiter… Erst mal ausschlafen und morgen Wolken und Wind gucken.

Verfasst von: jvonbock | 23/03/2013

Wie es die Tradition verlangt…

… hat sich unsere Bermuda-Azoren-Crew auf dem Quai in Horta verewigt. „Heute endlich mal sonnig und frühlingshaft“ melden sie – drücken wir die Daumen, dass es, trotz anderer Vorhersagen, so bleibt!

Esprit Horta

Verfasst von: jvonbock | 19/03/2013

We did it!

We did it!

Horta fest um 17.30 Uhr UTC.
Große Emotionen und Freude! Der Skipper klariert uns gerade ein, dann verholen wir an unseren Liegeplatz!

Pläne für die ersten vorsichtigen Schritte an Land werden gemacht. Irgendetwas zwischen Dusche, Waschmaschine und alkoholischem Getränk und dann Schlaf.

Herzliche Grüße an alle, die in den letzten Wochen mitgefiebert haben. Danke! Eure Unterstützung war ein wichtiges Highlight in unserem Bordalltag!

Später mehr!

Küsse und Umarmungen von der Esprit Bermuda-Horta Crew.

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